Portrait Sonja Baumhauer

Foto: Torsten Schäfer

Sonja Baumhauer studierte Sozialpädagogik und -management, hat als Bereichsleiterin für Bildung und Kultur in Monheim gearbeitet, war in der offenen Jugendarbeit und hat selbst Filmbildung vermittelt. Seit Juli 2025 ist sie Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW.

1. Wie hast du deinen Einstieg in die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW erlebt?
Ich wurde sehr herzlich und auch neugierig aufgenommen. Da ich in der Sommerzeit eingestiegen bin, konnte ich in der etwas ruhigeren Zeit zunächst gut die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Aufgabengebieten kennenlernen. Die Akademie ist eine großartige und vielseitige Institution, eingebunden in und initiativ für zahlreiche Netzwerke. Aktuell liegt mein Schwerpunkt darauf, mich dort vorzustellen und die Akteur*innen kennenzulernen.

2.  Welche Herausforderungen und Chancen siehst du aktuell für die Akademie?

Die aktuellen gesellschaftlichen und weltpolitischen Entwicklungen in Verbindung mit – insbesondere – digitalen Transformationsprozessen sind auch für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendbildung eine Herausforderung. Wir verzeichnen derzeit einen hohen Anstieg an Anmeldungen für unser Weiterbildungsangebot. Die Teilnehmenden spiegeln uns insbesondere Bedarfe bei den Themen Demokratiebildung, Umgang mit KI, Steuerung von Gruppenprozessen und Entwicklung von Schutzkonzepten wider.

3. Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit den Instituten der Akademie für dich?

An der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid ansässig sind wichtige Akteure der kulturellen Bildung wie die Arbeitsstelle “Kulturelle Bildung NRW”, das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum, die LAG Musik NRW, die LAG Tanz NRW sowie der Deutsche Bundesverband Tanz. Damit vereint sich eine hohe Kompetenz und ein regelmäßiger fachlicher Austausch, der das Netzwerk stärkt, Innovationen und gemeinsame Weiterentwicklung von Angeboten fördert. Neben diesen positiven Effekten für die kulturelle Bildung ist es einfach toll und bereichernd sich kollegial mit so vielen fantastischen Menschen regelmäßig austauschen zu können.

4. Welche Aspekte kultureller Bildung sind dir in deiner Arbeit besonders wichtig?

In meiner Arbeit ist es mir besonders wichtig vielfältige Perspektiven zu berücksichtigen und Partizipation zu ermöglichen. In unseren Weiterbildungsangeboten fördern wir die Entwicklung eigener Haltungen, Offenheit und Respekt, um Begegnungen und Lernen sicher und aktiv zu gestalten. Wir unterstützen unsere Teilnehmenden dabei, Methoden der kulturellen Bildung zu erlernen und einzusetzen, die Alltagsnähe und Relevanz herstellen, damit kulturelle Bildung handlungsorientiert und nah an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen wirkt.

5. Welche gesellschaftliche Bedeutung hat kulturelle Bildung für dich?

Kulturelle Bildung hat für mich gesellschaftliche Bedeutung, weil sie Vielfalt sichtbar macht, Partizipation stärkt und kritisch-reflexives Denken fördert. Sie schafft Räume, in denen unterschiedliche Stimmen gehört werden, und macht Aushandlungsprozesse in unserer Gesellschaft sichtbar. Dadurch erleichtert sie Verständigung über Grenzen hinweg, indem sie gemeinsame Bezugspunkte und Grundwerte herausarbeitet. Zugleich trägt kulturelle Bildung dazu bei, eine gemeinsame Wertebasis zu entwickeln, die Respekt, Offenheit und Verständnis für unterschiedliche Lebensentwürfe stärkt. In einer pluralen Gesellschaft fördert sie einen respektvollen Umgang miteinander und befähigt Menschen, aktiv an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen.


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