Porträt von Felix Herfs

Foto: Simon Hegenberg

Felix Herfs  ist Dramaturg für Kinder- und Jugendprojekte am Forum Freies Theater e. V. (FFT) in Düsseldorf. Zusätzlich engagiert er sich als einer von neun Sprecher*innen im Arbeitskreis für junges Publikum NRW. Vor seiner Tätigkeit am FFT studierte er Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein und war von 2021 bis 2024 am Rheinischen Landestheater als Theaterpädagoge angestellt. 

1. Welcher Bereich des Kinder- und Jugendtheaters liegt dir besonders am Herzen?

Mit liegt Kinder- und Jugendtheater ganz grundsätzlich am Herzen, sonst würde ich wahrscheinlich einem anderen Job nachgehen. Beim Nachdenken über diese Frage ist mir jedoch klar geworden, dass mir die Begegnungen mit dem jungen Publikum vor, nach oder auch losgelöst von einer Vorstellung wichtig sind. Es kann ein Workshop, ein Nachgespräch oder ein Augenblick im Foyer sein, in welchem noch gemeinsam ein Snack gegessen wird, bevor die Gruppe wieder aufbricht. In diesen erzählen Kinder, was ihnen wichtig ist, stellen Fragen oder teilen mir mit, was sie gerne mal sehen wollen. Das sind Momente, in welchen wir in einen Austausch miteinander kommen und die ich sehr zu schätzen weiß.

2. Welche Rolle haben Theatererfahrungen in deiner eigenen Biographie gespielt?

Ich selbst war mit knapp fünf Jahren das erste Mal im Theater, der Besuch endete jedoch frühzeitig mit dem Auftritt einer bösen Hexe, die mich so erschreckt hat, dass ich mich nicht mehr beruhigt habe. Meine Eltern sahen sich nicht anders zu helfen als den kleinen, weinenden Felix aus dem Saal zu bringen.
Als ich dann mit elf Jahren jedoch ein Theaterabo geschenkt bekam, hat mich dieses erste Erlebnis nicht abgehalten, ab diesem Moment fast monatlich ins Theater zu gehen. Ich lernte das Theater besser kennen, nahm an Workshops teil und stand bei Jugendproduktionen selbst auf der Bühne. Ich bin sicher, dass meine regelmäßigen Theaterbesuche durch das Abo maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich heute selbst am Theater arbeite.

3. Was macht die Arbeit als Jugenddramaturg am FFT für dich so spannend?
Das FFT als freies Produktionshaus hat kein eigenes Ensemble, sondern arbeitet mit freien Künstler*innen und Kollektiven zusammen. Durch diese Zusammenarbeit steht man mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt, entwickelt Ideen und zeigt deren Arbeiten. Die dadurch entstehende Abwechslung in unserem Programm finde ich sehr bereichernd.

4. Was sind die drei wichtigsten Merkmale eine guten Kinderstückes?

Gute Kinderstücke sind:

  • auf Augenhöhe mit dem jungen Publikum.
  • bieten ästhetische Erfahrungen, welche die Kinder auch nach dem Theaterbesuch noch bewegen.
  • im besten Fall so klug konzipiert, dass sie nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen im Publikum erreichen.

5. Woran arbeitest du zur Zeit?

Aktuell bin ich dabei die endende Spielzeit abzuschließen und die Kommende vorzubereiten. Besonders Spaß macht es, sich Gedanken über die anstehenden Projekte zu machen und gemeinsam mit dem Kolleg*innen Ideen zu entwickeln, was wir alles machen wollen. Und so viel kann ich sagen: In der nächsten Spielzeit wird im Jungen FFT viel los sein. Mit Maulheld*innen, den Düsseldorfer Schultheatertagen und Ferienprojekten steht neben den Stücken für junges Publikum Einiges an.


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