Porträt Dörte Schlottmann

Foto: jfc Medienzentrum/ Marius Steffen

Dörte Schlottmann arbeitet seit der Jahrtausendwende im jfc Medienzentrum e. V. Ihre Erfahrungen aus Kinoproduktion und Hörfunk, Integrations- und Jugend(kultur)arbeit fließen in die medienpädagogischen Projekte für unterschiedliche Zielgruppen in Köln und NRW ein.
Als Mitglied im Vorstand des Paritätischen Jugendwerk NRW engagiert sie sich für verlässliche Rahmenbedingungen für Jugend in NRW.

1. An welchem KURUX-Projekt arbeitest du zurzeit?
Nur an einem? KURUX – Kultur für DICH! kooperiert ja mit Kulturrucksack-Regionen in ganz NRW und die haben alle spannende Beiträge erstellt: von Berichten über Ausstellungseröffnungen und den Weltkindertag über Podcasts zu den Themen Kunst, Knowledge, Kinofilme bis zu Hörspielproduktionen mit Gruselfaktor zu Halloween, Musik, KI oder einem Adventkalender – und das sind nur Beispiele – wie soll ich mich da für eins entscheiden? Mir geht immer das Herz auf, wenn wir neue Beiträge bekommen. Und klar beschäftige ich mich mit verschiedenen Aspekten von KURUX: Welche neuen KURUX-Formate sind für 10- bis 14-Jährige spannend? Was brauchen die Audioprofis vor Ort? Wie können weitere Regionen einbezogen werden? Welche Technik ist notwendig? Auf welchen Portalen sollte KURUX präsent sein? Festivals finde ich zum Beispiel spannend. Da passiert super viel in super kurzer Zeit. Die Präsenz von KURUX als Multiplikator für jugendkulturelle Arbeit auszubauen, ist ein weiterer Aspekt.

2. Gibt es einen „Wegbereiter“ kultureller Bildung, der dich als Kind/Jugendliche nachhaltig geprägt hat?
Erst dachte ich, ne, da war keiner. Und doch – bei meinem Opa saß ich im Keller im Atelier. Er malte mit Öl- oder Aquarellfarben und es war eine herrliche Stimmung in seinem kleinen niedrigen Räumchen, obwohl es kein Tageslicht gab. Überall konnte gewerkelt werden, standen Pinsel, Stifte, Farben. Alles war aufgeräumt und doch nicht ordentlich, einfach herrlich. Im Studium habe ich mich dann mit Museums- und Medienpädagogik beschäftigt und es geliebt eigene Produktionen herzustellen – Ausstellungsführer, Audiodokus, Videos. Die emotionale Berührung habe ich davon mitgenommen und spüre sie auch in den Redaktionen, wenn sie ihre Geschichten ausdenken und im Studio einsprechen.

3. Wie bist du zu KURUX gekommen und seit wann unterstützt du die jugendlichen Radiomacher*innen?
2015 bereits schnupperte ich als Schwangerschaftsvertretung für die langjährige Projektleitung Nina Stapelfeldt KURUX-Studio-Luft. Und als im Frühsommer 2023 die Projektleitung neu besetzt werden konnte, habe ich mich sofort gemeldet. Angesiedelt ist das Projekt bei dem jfc Medienzentrum, einer Fachstelle für Kinder- und Jugendmedienarbeit in NRW mit Sitz in Köln. Wir bieten pädagogische Aktionen, Beratung, Qualifizierung und Dienstleistungen im Schnittfeld von Medien, Kultur und Pädagogik an. Und werden 50 …  ;-)

4. Ihr habt mit KURUX schon einige Preise gewonnen: Wie wichtig sind Wettbewerbe für die Kinder und Jugendlichen?
Einige unserer KURUX Redaktionen aus verschiedenen Regionen haben schon Preise gewonnen. Von Hürth bis Hamm, von Bergisch Gladbach bis Mönchengladbach und Köln hat es schon viele Preise geregnet. Es sind regionale Wettbewerbe oder für ganz NRW und sogar ein internationaler dieses Jahr. Wettbewerbe wirken ganz unterschiedlich auf die Redaktionen. Während die einen extra dafür produzieren, schätzen die anderen die erweiterte Plattform für ihre Produktionen. KURUX hat den Kinder- und Jugendwettbewerb der Hörspielwiese Köln unterstützt und ich merke, dass es ein Anreiz für die Gruppen ist, sich was Besonderes auszudenken, mehr Aufgaben zu übernehmen und die Veranstaltungen zu besuchen. Was in dem Zusammenhang alles passiert, ist nicht zu unterschätzen.

5. Was macht dir an deiner Arbeit den größten Spaß?
Zu sehen wie junge Menschen durch die Aktionen wachsen. Wenn sich Gruppen finden, sich untereinander vertrauter werden und ihre Kreativität Funken sprüht. Das ist super schön. Und natürlich die Produktionen zu hören – da werde ich immer wieder überrascht. Spaß macht tatsächlich auch, mit den verschiedenen Regionen im Kontakt zu sein. Es läuft so viel so unterschiedlich um junge Menschen zu erreichen – das ist bereichernd.


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