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Rückblick „Peer2Peer in der kulturellen Jugendarbeit“

Jugendliche Peers in die kulturelle Kinder- und Jugendarbeit einzubeziehen, heißt, sie als Expert*innen in der kulturellen Arbeit ernst zu nehmen und wirklich einzubinden. Rund 80 Interessierte aus Jugend- und Kultureinrichtungen, aus Jugend- und Kulturämter und aus Schulen nahmen an der Veranstaltung am 09. Mai teil.

Für Fachkräfte bedeutet das, die eigene, gewohnte Rolle zu verlassen, Verantwortung abzugeben und sich in erster Linie als „Rahmenschaffende“ zu verstehen. Denn die Peers bewegen sich in sozialen Räumen, teilen Interessen, Themen und Erfahrungen, zu denen Fachkräfte keinen, nur begrenzt oder zeitverzögerten Zugang haben. Diese Wertschätzung und die damit verbundene Erfahrung von Selbstwirksamkeit als Peer-Trainer*in oder Peer-Teamer*in, stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung von jungen Menschen.

Wie das konkret umgesetzt werden kann und welche Unterstützungs- und Förderangebote es in NRW gibt, präsentierten die verschiedenen Organisationen und Fachstellen aus der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit NRWs sowie die Programmpartner aus dem Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung.

Sie lernten u. a. die differenzierten Schulungskonzepte von Roots & Routes Cologne e. V. und der Fachstelle Zirkuspädagogik NRW kennen, die junge Menschen als Peer-Coaches und Jugendübungsleiter*innen in den Künsten ausbilden. Diese Konzepte kombinieren die pädagogische mit der künstlerischen Fortbildung von jungen Menschen und schaffen damit die Voraussetzungen, so auch die „Juleica“-Ausbildung in NRW zu machen (Jugendleiter*in-Card).

Das „Filmprojekt: Traumfabrik“ der VHS Warendorf mit den Bündnispartnern Kulturkreis Everswinkel und Haus der Generationen, sowie das Projekt „Ludwig: Charts“ der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen mit verschiedenen Bündnispartnern, zeigten Beispiele für „Kultur macht stark“- Projekte.

Der Deutsche Volkshochschul-Verband e. V. und der Deutsche Museumsbund e. V., zeigten mit ihrer Programmförderung, die auf die Schulung und Einbindung von jungen Menschen als Peer-Teamer*innen abzielen, wie die Förderung von niederschwelligen Peer-Ansätzen möglich ist. Eine weitere Möglichkeit junge Peers einzubinden, bietet auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ Kultur) in NRW. Das FSJ Kultur wird in NRW von der LAG Arbeit Bildung Kultur e. V.,  einem Mitglied der Landesvereinigung Kultureller Jugendarbeit NRW e.V., koordiniert.

Die gut besuchte Infoveranstaltung zeigte, dass das Thema der Beteiligung von jungen Menschen als Peer-Coaches oder -Teamer*innen viele Akteur*innen der kulturellen Bildung beschäftigt. Neben der Frage nach der inhaltlichen Ausgestaltung von Peer-Konzepten war auch die Akquise junger Menschen für die kulturelle Peer-Arbeit der Akteur*innen ein Thema. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass die vorgestellten Ansätze Inspirationen für die eigene Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen bereithielten.